Stadtgeschichte bis zum 18. Jahrhundert

Bad Kissingen ist eine Stadt mit über 1.200 Jahren bewegter Geschichte. Seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 801 bis heute hat Bad Kissingen, wie viele andere Städte auch und dabei doch auch wieder ganz speziell, seine eigene Geschichte erlebt und erfahren. Lesen Sie hier von den Anfängen Kissingens bis zum 18. Jahrhundert.




Auf der Salzproduktion in den Salinen lag jahrhundertelang der Schwerpunkt Kissingens. Um den Wert des Quellenwassers auch für Heilzwecke wusste man jedoch nicht erst, als sich die Salzproduktion nicht mehr lohnte. Etwa 30 Jahre nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus kam bereits der erste, namentlich nachweisbare Kurgast, ein gewisser Dietrich von Thüngen, "zum Badegebrauche" nach Kissingen. Dabei standen die Bürger Kissingens der Entwicklung des Städtchens zum Badeort anfangs skeptisch gegenüber.

Im 16. Jahrhundert, als Kissingen zum Hochstift Würzburg gehörte, musste der damalige Fürstbischof der Kur per Dekret einen Platz verschaffen und die Bürger ermahnen, den Gästen eine "bessere Atzung" zu geben und sie nicht anzurempeln. Doch bereits in der Zeit des Biedermeier hatte sich das freundliche, fränkische Wesen durchgesetzt und die Türmer am unteren Tor hießen jeden Gast mit drei Trompetenstößen willkommen und zum ersten Frühstück brachten Musiker ein Ständchen.

Von der erstmaligen Erwähnung bis zum 18. Jahrhundert

801
Kissingen wird erstmals in einer Urkunde unter der Bezeichnung "chizziche" erwähnt.
823
Zum ersten Mal werden Salinen im Bereich der Siedlung Kissingen dokumentiert.
1220
Der Minnesänger Otto von Botenlauben, aus dem Geschlecht der Henneberger, nimmt mit seiner Gemahlin Beatrix seinen ständigen Wohnsitz auf der Burg bei Kissingen.
1279
Für Kissingen wird erstmals die Bezeichnung "oppidum" (Stadt) verwendet.
1520
Der erste namentlich nachweisbare Kurgast: Dietrich von Thüngen.
1565
Dr. Thomas Erastus, der erste uns bekannte Arzt, der Kissingen persönlich kannte, empfiehlt die Heilkraft des Kissinger Sauerbrunnens (Maxbrunnen) für den regelmäßigen Kurbesuch.
1577
Es entsteht das Renaissance-Rathaus auf dem Marktplatz.
1589
Es erscheint die erste ausschließlich Kissingen gewidmete wissenschaftliche Untersuchung von Johann Wittich, dem Leibarzt des Grafen von Schwarzburg.
1595
"Seit einiger Zeit"....macht Fürstbischof Julius von Echter vom Kissinger Sauerbrunnen Gebrauch und veranlasst die Neufassung der Quellen. Erste Beschreibung der Kissinger Heilquelle durch den holländischen Arzt Dr. G. Steegh.
1645
verteidigt sich die Stadt, der Sage nach in einer Bienenschlacht unter Peter Heil, erfolgreich gegen die Schweden.
1709
errichtet Johann Dientzenhofer für Christoph Heußlein von Eußenheim einen Adelssitz, das spätere "neue" Rathaus.
1710
gründet Georg Anton Boxberger die 1. Apotheke.
1737
Als Balthasar Neumann die Fränkische Saale zur Sicherung der Quellen vor Überschwemmung und um Platz für die Kuranlagen zu schaffen umleitet, wird eine zwischenzeitlich in Vergessenheit geratene Quelle von ihm und Georg Anton Boxberger im Flussbett wiederentdeckt. Benannt wird sie nach dem siebenbürgischen Fürsten und Freiheitshelden Franz II. Rákóczi, der selbst nie in Kissingen weilte, aber damals in ganz Europa Tagesgespräch war. Auch das größte Fest des Jahres im heutigen Bad Kissingen - das Rakoczy-Fest - wurde nach dieser berühmten Quelle benannt.
1738-1744
Ausbau des Kurgartens und Vollendung des ersten Kurhauses unter Balthasar Neumann.
1747
Eine Bad-, Trink- und Heilbrunnenordnung wird herausgegeben.
1752
Erstmals taucht in einem Bericht Balthasar Neumanns an den Fürstbischof Philipp Karl von Greiffenclau für den neuen Brunnen der Name "Ragozi" und für den alten scharfen Brunnen der Name "Pandur" auf.
1764
erfolgte die Tiefbohrung und Neufassung einer Mineralquelle bei Hausen, später Schönbornsprudel genannt.
1767-1772
entsteht die Obere Saline, ein Ort der Salzproduktion und wenige Zeit später auch Kurresidenz der Fürstbischöfe. Hier wohnten später auch Reichskanzler Otto von Bismarck und die deutsche Kaiserin Auguste Victoria.
1772-1775
Neubau der Jakobuskirche (älteste Bauteile aus dem 14. Jahrhundert).

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Stadtarchiv
Promenadestraße 6
97688 Bad Kissingen
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