Pflegefreie Gräber am Parkfriedhof
Die Bestattungskultur verändert sich auch in Bad Kissingen. Früher waren Erdbestattungen das Mittel der Wahl, die dann später über Jahre hinweg von den Angehörigen gepflegt wurden. Mittlerweile haben viele Menschen keine Angehörigen, die in der Nähe leben oder wollen diese nicht mehr mit Pflegearbeiten belasten: „Es ist Zeit, dass wir diesen Trend ernst nehmen und etwas anbieten: Ansonsten finden die Bestattungen nicht mehr auf unseren Friedhöfen statt“, so Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel.
Auf allen Friedhöfen der Stadt, auch in den Stadtteilen, wurden mittlerweile pflegearme Gräber eingerichtet. Nun ist am Parkfriedhof mit der Grabanlage „Urnenrosenfeld“ das „neueste“ Angebot mit pflegefreien Gräbern entstanden. Für einen festen Betrag wird die Pflege des Grabs übernommen, so dass sich niemand mehr darum kümmern muss, aber gleichzeitig ein würdevolles Andenken erhält.
Das „Urnenrosenfeld“ hat die Stadt Bad Kissingen im oberen Bereich des Friedhofs gebaut (Eingang Richard-Wagner-Straße). Die Anlage ist ringförmig angelegt. Sie verfügt über eine Pergola mit Sitzplätzen im Zentrum. Besucher kommen über strahlenförmige Gehwege zum Zentrum der Anlage. Auch die Urnenfelder sind ringförmig angeordnet.
Insgesamt stehen 104 Urnenplätze, jeweils Doppelbelegung möglich, zur Verfügung. Schrifttäfelchen werden auf Granitplatten angebracht. Das Friedhofsamt der Stadt Bad Kissingen möchte damit eine einheitliche Gestaltung erreichen. Intensive Pflege erfolgt ausschließlich durch die Stadt Bad Kissingen oder seitens der Stadt beauftragte Fachfirmen. Angehörige brauchen sich somit nicht mehr um die Pflege der Gräber kümmern. Das Areal ist gärtnerisch aufwendig angelegt. Die Bepflanzung wird je nach Saison angepasst und soll die jeweilige Jahreszeit widerspiegeln. Pflegearme Stauden, Rosen und Kletterrosen sind als dauerhafte Bepflanzung vorgesehen.
Die Belegung der Gräber ist ab sofort möglich. Die Gebühren liegen bei 2.280 € für einen Urnenplatz (insgesamt für zwei Personen), gerechnet auf 10 Jahre.
Die Kosten für diese Maßnahme liegen bei rund 200.000 Euro.